SKAGs - Single Keyword Ad Groups

Wirklich alles zu SKAGs | Single Keyword Ad Groups

Christian Penseler KLARTEXT

Single Keyword Ad Groups (SKAGs) werden zurzeit wieder heiß in der Google-Ads-Community diskutiert. Neue Beiträge tauchen fast im Stundentakt auf. Warum dann noch ein Blog-Beitrag dazu? Leider gibt es nur Beiträge, die entweder Für oder Gegen die SKAG-Methode ist. Ich möchte in diesem Beitrag einen ausgeglichenen Blick auf die Vor- und Nachteile von Single Keyword Ad Groups bieten, so dass du Dir ein eigenes Bild machen und die für Dich passende Vorgehensweise aussuchen kannst. Meinen persönlichen Standpunkt findest du etwas weiter am Ende dieses Blogbeitrags.

Was sind SKAGs?

SKAG steht für Single Keyword Ad Group. Den Begriff SKAGs und die damit verbundene Methode hat Jonathan Dane (KlientBoost) erstmals 2014 in einem Gastbeitrag auf Unbounce geprägt.
Single Keyword Ad Groups beschreibt eine sehr beliebte Methode um Google Ads Kampagnen zu strukturieren. Das Ziel dieser Methode ist zu 100% kontrollierbare Keyword-Anzeigen-Kombination zu erhalten, um damit bessere Ergebnisse zu erzielen.
Etwas überspitzt könnte man sagen: Es ist ein Versuch jeder Suchanfrage bei Google genau ein passendes Keyword zuzuordnen, um dafür die perfekte Anzeige zu schalten. Mittlerweile gibt es aber bereits viele Abwandlungen und Ausführungen der SKAG-Methode.

Wie sind Single Keyword Ad Groups aufgebaut?

Google empfiehlt in einer Anzeigengruppe ca. 10 bis 20 thematisch passende Keywords zu gruppieren, damit für diese Gruppe eine oder mehrere passende Anzeigen erstellt werden können.
Daher heißen diese Gruppen auch Anzeigengruppen (engl. Ad Groups) und nicht Keyword-Gruppen. Denn leider kann man innerhalb einer Anzeigengruppe nicht bestimmen welche Anzeige für welches Keyword auslösen soll. Alle Anzeigen in einer Anzeigengruppe müssen zu jedem Keyword in dieser Anzeigengruppe passen.
Meine Faustregel: Sobald man eine besser passende Anzeige für ein Keyword schreiben kann, gehört es in eine neue Anzeigengruppe.

Aufbau einer klassischen Kampagne:
So oder so ähnlich sehen die meisten klassischen Kampagnen aus. Eine Kampagne enthält eine gewisse Menge an Anzeigengruppen, die eine kleinere Anzahl an (hoffentlich) thematisch passenden Keywords enthält (siehe Abbildung 1).
Google empfiehlt ca. 10 bis 20 Keywords in einer Anzeigengruppe. Und jede Anzeigengruppe enthält eine gewisse Menge an Anzeigen. Google empfiehlt mindestens 3 Anzeigen pro Anzeigengruppe.

Aufbau einer klassischen Kampagne

ABB1: Aufbau einer klassischen Kampagne

Aufbau einer SKAG-Kampagne:
Bei der SKAG-Methode enthält eine Kampagne deutlich mehr Anzeigengruppen, denn jede Anzeigengruppe hat im besten Fall nur genau ein Keyword! So kann sichergestellt werden, dass die Anzeigen wirklich passend zu dem Keyword gestaltet werden können (siehe Abbildung 2).
Anmerkung: Dass bei der SKAG-Methode jede Anzeigengruppe nur genau ein Keyword enthalten darf, ist nicht ganz korrekt. Es gibt viele Abwandlungen und Varianten der SKAG-Methode, die ich nachfolgend erläutere.

Aufbau einer SKAG-Kampagne

ABB2: Aufbau einer SKAG-Kampagne

Verschiedene SKAG-Varianten

  1. Getrennte Keyword-Optionen
  2. Eine SKAG-Variante sieht vor, nicht nur jedes Keyword, sondern dazu auch jedes Keyword in jeder Keyword-Option in eine extra Anzeigengruppe zu legen. Das bedeutet: Für das Keyword „Laufschuhe“ gäbe es dann bis zu 4 Anzeigengruppen. Eine für jede Keyword-Option: Exakt, Passende Wortgruppe, Weitgehend passend und Weitgehend passend modifiziert (engl. exact, phrase, broad, broad match modified). Diese Anzeigengruppen lassen sich oft gut an einer bestimmten Benennung erkennen.

    • laufschuhe_e (für exact)
    • laufschuhe_p (für phrase)
    • laufschuhe_bmm (für broad match modified)
    • laufschuhe_b (für broad)

    Dadurch multipliziert sich die Anzahl der Anzeigengruppen schnell in die Tausende. Zusätzlich muss darauf geachtet werden, dass in jeder Anzeigengruppe das nächst ranghöhere Keyword ausgeschlossen wird, um ein Auslösen in der falschen Anzeigengruppe zu verhindern. Sprich:

    • +laufschuhe wird in der Anzeigengruppe laufschuhe_b ausgeschlossen.
    • „laufschuhe“ wird in der Anzeigengruppe laufschuhe_bmm ausgeschlossen.
    • [laufschuhe] wird in der Anzeigengruppe laufschuhe_p ausgeschlossen.

    Es müssen bei dieser Variante nicht zwingend alle 4 Keyword-Optionen genutzt werden. Es gibt auch Aufbauten die lediglich Exact und Phrase oder Exact und Broad Match Modified berücksichtigen

  3. Gemeinsame Keyword-Varianten
  4. Bei dieser Variante gibt es zwar für jedes Keyword genau eine Anzeigengruppe doch sind in dieser im Gegensatz zur Variante 1 alle (oder nur einige) Keyword-Optionen in einer Anzeigengruppe zusammengefasst. Heißt die Anzeigengruppe laufschuhe würde alle der folgenden 4 Keywords enthalten:

    • [laufschuhe]
    • „laufschuhe“
    • +laufschuhe
    • laufschuhe

    Diese Variante reduziert die Anzahl der Anzeigengruppen deutlich und verhindert, dass man die ranghöheren Keyword-Optionen auszuschließen muss.

  5. Exakt und Broad Match Modified mit Permutationen
  6. Das Keyword „Laufschuhe“ ist ja ein Ein-Wort-Suchbegriff, häufig gibt es aber Mehr-Wort-Suchbegriffe bis hin zu Long-Tail-Keywords, die teilweise ganze Fragen formulieren (Stichwort Sprachsuche (engl. Voice Search).
    Bleiben wir beim Laufschuhe-Beispiel. Mit dieser Variante baut man in absteigender Reihenfolge 1-Wort-, 2-Wort-, 3-Wort-, n-Wort-Anzeigengruppen und schließt das zusätzlich genutzte Wort auf der höheren Anzeigengruppe aus:

    Anzeigengruppe: laufschuhe
    Keywords: [laufschuhe], +laufschuhe
    Auszuschließende Keywords: kaufen, blaue, blau, nike

    Anzeigengruppe: laufschuhe kaufen
    Keywords: [laufschuhe kaufen], +laufschuhe +kaufen
    Auszuschließende Keywords: blaue, blau, nike

    Anzeigengruppe: blaue laufschuhe kaufen
    Keywords: [blaue laufschuhe kaufen], +blaue +laufschuhe +kaufen
    Auszuschließende Keywords: blau, nike

    Anzeigengruppe: laufschuhe blau kaufen
    Keywords: [laufschuhe blau kaufen], +laufschuhe +blau +kaufen
    Auszuschließende Keywords: nike

    Anzeigengruppe: blaue laufschuhe nike kaufen
    Keywords: [blaue laufschuhe nike kaufen], +blaue +laufschuhe +nike +kaufen
    Auszuschließende Keywords: keine

    Man erkennt bereits, dass diese Methode (selbst mit gemeinsamen Keyword-Optionen) eine Unmenge an Anzeigengruppen produziert. Bei den auszuschließenden Keywords muss man sehr genau arbeiten, um keine Fehler zu machen.
    Hier gibt es wieder Unter-Varianten mit einer Obergrenze bei der Anzahl an Wörtern. Einige gehen bis zu maximal 5 Wörtern. Wenn man alle Permutationen einer 5-Wort-Kombination erstellt sind das bereits 5! + 4! + 3! + 2! + 1! = 153 Anzeigengruppen.

  7. Nur für Top-Keywords
  8. Dass die SKAG-Methode unzählige Anzeigengruppen produziert ist nicht gerade ein Vorteil für die Übersichtlichkeit und Pflege der Kampagnen. Eine Variante sieht vor lediglich für die Top-Keywords eine Single Keyword Ad Group zu erstellen. Dabei ist natürlich zu entscheiden, was die Top-Keywords sind. Eine Möglichkeit ist nach Performance zu sortieren und nur die Keywords zu nehmen, die auch zu einer gewissen Anzahl an Conversions führen. Dabei kann auch wieder unterschieden werden, ob man nur die exakte Variante ausgliedert, oder wieder mehrere Keyword-Optionen nutzt.
    Die restlichen Keywords kann man dann sortiert in größere Anzeigengruppen unterbringen, um keine Potentiale zu verschenken.

  9. DKI-Variante
  10. Eine Variante um ähnliche Ergebnisse zu erzielen ist die DKI-Methode. Das ist zwar keine SKAG-Variante im eigentlichen Sinne, erzielt aber ähnliche Effekte. DKI steht in diesem Fall für Dynamic Keyword Insertion. Dabei wird das ausgelöste Keyword direkt in die Anzeige integriert:

    Anzeigengruppe: Schuhe
    Keywords: [schuhe], [laufschuhe], [nike schuhe], [schuhe fürs joggen], [running shoes]

    Anzeige: {KeyWord:Sport-Schuhe} Online-Shop | Top-Laufschuh Online-Shop | Schuhspezialist XY

    Je nachdem welches Keyword die Anzeige auslöst, wird versucht es an die Stelle mit den geschweiften Klammern einzusetzen.
    Wenn also das Keyword [running shoes] die Anzeige auslöst steht in der Anzeige:
    Running Shoes Online-Shop | Top-Laufschuh Online-Shop | Schuhspezialist XY

    Achtung: Bei der Arbeit mit Dynamic Keyword Insertion sollte man darauf achten, dass keine ungünstigen Kombinationen in der Anzeige erscheinen. Wenn beispielsweise das Keyword [schuhe online] in die obige Anzeige ausgelöst hätte, stünde in der Anzeige:
    Schuhe Online Online-Shop | Top-Laufschuh Online-Shop | Schuhspezialist XY
    Zusätzlich sollte man darauf achten DKI nicht bei Konkurrenz-Keywords zu nutzen. Denn dann verstößt man definitiv gegen Markenrechte dritter!

  11. Mischvarianten
  12. Zusätzlich gibt es natürlich allerhand Mischvarianten der vorher genannten Möglichkeiten. Der Fantasie sind eigentlich keine Grenzen gesetzt.
    Außer vielleicht Googles System-Limits:

    Limits für Kampagnen und Anzeigengruppen:
    10.000 Kampagnen (umfasst aktive und pausierte Kampagnen)
    20.000 Anzeigengruppen pro Kampagne
    20.000 Elemente für die Anzeigengruppenausrichtung pro Anzeigengruppe, darunter Keywords, Placements und Zielgruppenlisten

Tools zur Erstellung

Nachdem ich erklärt habe, was SKAGs sind und welche Varianten es gibt, stellt sich die Frage wie man am effektivsten diese große Menge an Anzeigengruppen erstellt.
Ich denke die meisten Account-Manager nutzen eigene Excel-Vorlagen, aber es gibt auch Tools.

Unsortierte Sammlung von recherchierten SKAG-Tools:
Google-Ads-Tool (aori.com)
SKAGs-Tool-Kit (klientboost.com)
SKAG-Tool (fuiti.com)
SKAG-Tool (speedppc.com)
SKAG-Tool (skaggenerator.com)
Automate SKAG Creation in AdWords (optmyzr.com)
Extension für Google Spreadsheet

Hinweis: Achtung, ich habe keines dieser Tools getestet. Ich kann weder sagen ob die Nutzung sicher ist noch ob die Ergebnisse zufriedenstellend sind. Melde dich gern, wenn du Erfahrung mit einem dieser Tools gemacht hast, dann schreibe ich dein Feedback jeweils dazu. Oder fehlt sogar ein Tool in der Sammlung?

Bewertung der SKAG-Methode

Bevor du dich entscheidest die SKAG-Methode, möchte alle recherchierten Vor- und Nachteile, die im Netz zu finden sind, erläutern und prüfen, ob diese aktuell noch gültig sind.
Die SKAG-Methode kam 2014 auf, seitdem hat sich in Google Ads einiges verändert. Dies gilt es zu berücksichtigen. Aktuell gibt es zwei Fronten. Die einen schwören noch heute auf diese Methode. Die anderen sagen diese Methode sei veraltet und nicht mehr zeitgemäß, ja sogar kontraproduktiv.

Vorteile von SKAGs

Schauen wir uns die Argumente der PRO-SKAG-Methode einmal genauer an:

  • Bessere Passgenauigkeit der Anzeigen
  • Durch die geringe Anzahl der Keywords in einer Anzeigengruppe können die Anzeigentexte besser auf die Keywords abgestimmt werden.
    Das ist mit Dynamic Keyword Insertion aber nahezu auch zu erreichen.
  • Höhere erwartete Klickrate
  • Die erwartete Klickrate (nicht die tatsächliche Klickrate!) wird vermutlich höher geschätzt von Google, da die Keywords häufiger und genauer in den Anzeigen vorkommen.
    Auch das ist mit Dynamic Keyword Insertion zu erreichen. Fraglich ist auch, welchen Anteil die erwartete Klickrate am Qualitätsfaktor hat. Vor allem wenn die tatsächliche Klickrate dann besser ist als die erwartete.
  • Besserer Qualitätsfaktor
  • Durch die gestiegene erwartete Klickrate und der gestiegenen Anzeigenrelevanz steigt auch der Qualitäsfaktor. Hier bleibt die Frage offen, wie groß der Einfluss des Qualitätsfaktors auf die Leistung des Keywords tatsächlich ist.
  • Geringerer Klickpreis
  • Da sich der Anzeigenrang für die Auktion anhand des Gebots multipliziert mit dem Qualitätsfaktor ergibt, folgt ein geringerer Klickpreis durch einen steigenden QF.
  • Geringere Kosten pro Conversion
  • Wenn die Klickpreise sinken und die Conversion-Rate gleichbleibt, sinken folglich auch die Kosten pro Converison.
  • Höhere Conversion-Rates
  • Mit passgenauren Anzeigen je Keyword, landen die Nutzer auf passenderen Landingpages. Dadurch könnte sich die Conversion-Rate verbessern.
    Das ist aber auch mit URLs auf Keyword-Ebene zu erreichen.
  • Mehr Conversions
  • Wenn man geringere Klickosten hat, kann man mehr Traffic bei gleichem Budget erhalten. Wenn die Qualität des Traffics nicht sinkt, folgen daraus schließlich auch mehr Conversions.
  • Bessere durchschnittliche Position
  • Ähnlich wie die sinkenden Klickpreise, wird die durchschnittliche Position bei steigendem Qualitätsfaktor positiv beeinflusst.
  • Mehr Kontrolle
  • Durch den granularen Aufbau der Kampagnen hat man mehr Kontrolle. Das fängt bei den Anzeigen an, geht über die Anzeigenerweiterungen und den Gebotsanpassungen auf Anzeigengruppen-Ebene weiter. Ob durch dieses Mehr an Kontrolle auf eine bessere Leistung erzielt werden kann, bleibt dabei zu diskutieren.
  • Weniger unnötige Kosten
  • Mit höheren Qualitätsfaktoren und damit niedrigeren Klickpreisen wird weniger unnötiges Budget verbraucht. Zusätzlich erhofft man sich mit der SKAG-Methode für jede Suchanfrage das bestmöglichste Keyword anzusteuern.
  • Blaupause für Erfolg
  • Verfechter der SKAG-Methode, haben durch den einheitlichen Aufbau mit festen Regeln eine Art Bauplan für den Ausbau des Kontos. Ob dieser Plan dann zwangsläufig zum Erfolg führt kann sicher kontrovers diskutiert werden.

Nachteile von SKAGs

Die Argumente der CONTRA-SKAG-Methode in der Übersicht:

  • Mehr Zeit bei der Erstellung
  • Sicher ist, dass man für die SKAG-Methode mehr Zeit für die Erstellung braucht. Aber man kann sich das Leben mit Tools, Excel und dem Google Ads Editor etwas leichter machen. Eine gute Strukturierung braucht nun mal Zeit, egal ob mit der SKAG-Methode oder klassisch.
  • Höherer Pflege-Aufwand
  • Ein halb-automatisiertes Setup ist meist nicht das große Problem. Schwieriger wird es bei der Pflege solch komplexen Accounts. Um Zusammenhänge zu verstehen, muss man sich oft sehr viele Anzeigengruppen gleichzeitig ansehen und viele Abhängigkeiten (wie die auszuschließenden Keywords) im Hinterkopf behalten.
  • Datenverdünnung
  • Aufgrund der Aufteilung in viele einzelne Anzeigengruppen werden die Leistungsdaten pro Anzeigengruppe natürlich „verdünnt“. Das heißt man arbeitet für gewöhnlich mit kleineren Datensätzen, die man unter Umständen erst Zusammenrechnen muss.
  • Tests dauern länger
  • Weil die Datensätze kleiner werden, dauern beispielsweise A/B-Tests von Anzeigen deutlich länger. Zudem sind durch die hohe Anzahl an Anzeigengruppen auch mehr Aufwand notwendig um gute A/B-Tests durchzuführen.
  • Wenig Spielraum für Portfolio-Gebotsstrategien
  • Ein weiterer Effekt der Datenverdünnung ist, dass Portfolio-Gebotsstrategien, wie zum Beispiel Ziel-CPA oder Ziel-ROAS eine deutlich kleinere Datenbasis für die Optimierung haben. Das ist dann vielleicht auch kein Effekt, den man durch Zeit ausgleichen kann. Das kann dazu führen, dass einige Gebotsstrategien nicht mehr genutzt werden sollten.
  • Budgetprobleme
  • Bei einer sehr hohen Anzahl an Anzeigengruppen, kann es zu Problemen mit dem Tagesbudget kommen. Wenn wir eine Kampagne mit 150 € Tagesbudget haben und 2.500 Anzeigengruppen, bleibt theoretisch 0,06 € Budget pro Anzeigengruppe übrig. Das kann dazu führen, dass Keywords nicht auslösen, weil Google das gesamte Tagesbudget nicht zu sehr überschreiten will.
  • Höhere Gefahr von doppelten Keywords
  • Aufgrund der sehr komplexen Kampagnenstruktur, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man Fehler in die Struktur eingebaut hat.
    Diese Fehler sind oft schwer zu finden oder werden erst gar nicht bemerkt.
  • Potentiale schwer erkennbar
  • Die SKAG-Methode erfordert ein komplexes System für die auszuschließenden Keywords. Es kann vorkommen, dass man dadurch Potentiale verpasst. Die SKAG-Methode ist zwar darauf ausgelegt so kosteneffizient wie möglich zu arbeiten, aber nicht selten findet man bei klassischen Suchbefriffanalysen Ideen für neue Keywords und Anzeigen. Dem kann man aber auch mit den oben genannten Mischformen entgegenwirken.
  • Mehr Abhängigkeit
  • Ein großes Problem ist die Abhängigkeit von Personen. Wenn die SKAG-Methode eine Agentur oder ein Online-Marketer aufgebaut hat ist eine Übergabe zur nächsten Person entweder nicht mehr möglich oder extrem zeitaufwändig. Nach dem Wechsel der Agentur bleibt oft nur noch ein Ausweg: Alles Löschen und von vorn beginnen.

Umfrageergebnisse

In der (mittlerweile größten deutschsprachigen) Google-Ads-Gruppe auf Facebook haben wir eine Umfrage gestartet, um zu sehen wie verbreitet die SKAG-Methode aktuell ist:

SKAG Umfrage

ABB3: SKAG Umfrage

Leider ist die Umfrage noch nicht repräsentativ (41 Teilnehmer). Tritt gern der Gruppe bei und nimm an der Umfrage teil: Link zur Umfrage

Meinungen zur SKAG-Methode

Nachfolgend möchte ich dir noch ein paar Lese- und Hörtipps zum Thema SKAGs mitgeben.

Anmerkung: Hast du noch weitere interessante Beiträge zu diesem Thema gefunden oder vielleicht einen Erfahrungsbericht? Lass es mich bitte wissen und ich erweitere die Lesetipps!

Fazit & Meine Empfehlung zu Single Keyword Ad Groups

Long Story Short: Es ist in meinen Augen unbestritten, dass eine gute und saubere Account-Strukturierung Pflicht ist. Eine hohe Passgenauigkeit von Keyword und Anzeigen sind die Basis für den Erfolg. Denn Google Ads sind schließlich nichts anderes als Suchergebnisse (zwar bezahlt, aber dennoch einfache Suchergebnisse). Der Nutzer sucht in einer Suchmaschine mit der Intention eine Frage zu beantworten. Hinter jedem Keyword steckt eine Suchintention. Diese Intention sollte das bezahlte Suchergebnis und die Zielseite aufgreifen und im besten Fall befriedigen.
Google möchte die beste Suchmaschine der Welt sein und die besten Suchergebnisse liefern. Werbetreibende, die Nutzer glücklich machen, belohnt Google! Schließlich gewinnt niemand eine Auktion nur aufgrund des maximalen Gebots.
Die SKAG-Methode hat genau diesen Ansatz unterstützt. Sehr hohe Passgenauigkeit von Keyword und Anzeige = eine sehr hohe Anzeigenrelevanz. Aber Google kann sich nicht darauf verlassen, dass die Werbetreibenden ihren Account gut strukturieren. Schon gar nicht kann sich Google darauf verlassen, dass die Werbetreibenden immer die besten Entscheidungen treffen. Daher kommt auch Googles Drang zur Automatisierung und Entwicklung von KI.
Googles letzte Änderung bei den Exakten Keyword-Optionen, führte dazu, dass die SKAG-Diskussion wieder entfachte. Kann Google durch Automatisierung und selbstlernenden „smarten“ Gebotsstrategien bessere Entscheidungen treffen, als wir durch komplexere SKAG-Account-Strukturierung? Die einen sagen ja! SKAG ist out! SKAG ist 2017! Die Befürworter der SKAG-Methode haben gern alles unter Kontrolle und wollen nicht, dass Google die Entscheidungen trifft. Schließlich ist Google kein Wohlfahrtsverein und hat eigene wirtschaftliche Ziele. Ambitionierte wirtschaftliche Ziele!
Ich persönlich versuche immer das Beste aus beiden Welten zu nutzen. Ich habe schon sehr gute Erfahrungen mit SKAGs gemacht, aber auch schon katastrophale. Accounts völlig überdimensioniert. CSV-Dateien mit mehreren hundert MBs. Stundenlange Setups, die keine guten Ergebnisse erzielten.

Meine Empfehlung ist: Starte schnell, lerne schnell! Keine überdimensionierten Setups. Grob beginnen und nach und nach verfeinern. Heißt konkret: Ich starte bei neuen Accounts immer mit recht groben Themen-basierten Anzeigengruppen. Sind genügend Klicks eingegangen, kommt Phase 2: Gute Ergebnisse werden ausgebaut und verfeinert. Schlechte Ergebnisse werden untersucht und versucht zu optimieren. In Schritt 3 gehe ich dann noch etwas detaillierter an die Strukturierung. Wenn es sich lohnt Single Keyword Ad Groups zu bauen, werden sie erstellt. In den meisten Fällen arbeite ich aber mit Dynamic Keyword Insertion, versuche die Accounts so simpel wie möglich zu halten.
Wenn ich SKAGs nutze dann zu 99% nur mit den Keyword-Optionen Exakt und Weitgehend passend modifiziert. Keyword-Optionen würde ich nie wieder in getrennte Anzeigengruppen legen. Nur in ganz seltenen Ausnahmefällen, wenn auf einem exakten Keyword so viel Druck und Konkurrenzkampf ist, dass ich dafür spezielle Gebotsstrategien verwenden möchte. Ich glaube langfristig an die automatisierten Modelle von Google und behaupte, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die Keyword-Optionen ganz wegfallen. Fakt ist Google entwickelt die Ads-Oberfläche immer mehr zur „Smarten Verwaltungsplattform“ für Werbetreibende. Es bringt nichts sich gegen diesen Trend zu widersetzen. Ich bin zwar ein Freund davon alles zu hinterfragen und kritisch zu beleuchten, aber man muss in die Zukunft schauen und Wege finden, wie Unternehmen optimal von Suchmaschinenwerbung profitieren. Egal mit welchen Rahmenbedingungen.

Jetzt bin ich gespannt auf deine Erfahrung und Standpunkt zu der SKAG-Methode. Hinterlasse einen Kommentar oder schreib mir gern auch eine direkte Nachricht.





Kommentare